Der Chocó, Natur und Gold

Im Dschungel des Choco...                                                                           <  >
46.500 km² Fläche Natur - Das ist der Choco, eines der letzten und artenreichsten Paradiese dieser Welt und das einzige von 32 Departamentos Kolumbiens mit Küsten an den beiden Ozeanen, dem Pazifik und der Karibik. Die Straßen sind oft unbefestigt und man benötigt Allrad-Fahrzeuge, um sich dort fortzubewegen. Einige Hauptorte sind mit Kleinflugzeugen erreichbar. Er grenzt im Norden an Panama und der Karibik. Im Osten an die Departamentos Antioquia, Risaralda und dem Valle del Cauca, welches auch südlich den Chocó begrenzt. Westlich grenzt er an den Pazifik.

Entlang des Pazifiks zieht sich diese Region von Panamá im Norden Kolumbiens bis in den Nordwesten Ecuadors. Es ist nahezu gigantisch und faszinierend, was man allein in diesem Departamento an Artenreichtum vorfindet. Dieser gigantische Reichtum verdeutlicht sich, wenn man sich vor Augen führt, dass hier letztendlich auf einer Landfläche von 1,4 Prozent der Erde bis zu 60 Prozent aller bekannten, an Land lebenden Tier- und Pflanzenarten zu finden sind. Das heißt konkret, hier gibt es mehr als 9.000 Pflanzenarten, davon sind bis zu 25 Prozent endemisch (sie sind nur im Chocó zu finden), ca. 900 Vogelarten sowie 1.836 Schmetterlingsarten. Das sind Zahlen, die einfach beeindrucken.

 

Die bekanntesten und wichtigsten Flüsse im Chocó sind der San Juan und der Atrato Fluss. Beide sind schiffbar. Generell ist der Fischreichtum der „Chocó-Flüsse“ imposant.

Während sich die Natur mehr als überwältigend und fast schon verschwenderisch üppig präsentiert, ist die Bevölkerungsdichte im Verhältnis dort verschwindend gering. Die Chocó-Region ist dünn besiedelt und liegt bei ca. 9 Einwohnern pro km².

Wirtschaftlich ist der Chocó bekannt für seinen Bergbau und hier vor allem durch den Abbau von Gold, Platin und Silber, ferner der Holz- und Landwirtschaft. Hier nimmt insbesondere  der Anbau von Bananen, Kochbananen, Maniok und lokale Früchten wie Borojo, Chontaduro (Früchte der Pfirsichpalmen), Ananas, Kaschu-Nüsse u. a. eine wirtschaftlich wichtige Position ein. Natürlich spielt der Fischfang an der Pazifikküste  ebenso eine große Rolle.

Die Hauptstadt des Departamentos Chocó ist Quibdo, gegründet 1648. Sie liegt in der waldreichsten Gegend Kolumbiens und am Río Atrato, einer der wasserreichsten Flüsse der Welt. Umgeben ist Quibdó von vielen Indianerreservaten. Quibdó selbst zählt mehr als 100.000 Einwohner und bietet aufgrund seiner Historie einige touristische Sehenswürdigkeiten.

Verschiedene Natur- und Nationalparks sind im Chocó beheimatet. Die bekanntesten Nationalsparks sind Katíos und Utría. Es sind „Schätze“ der Natur und der Nationalpark Katíos wurde im Jahr 1994 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Der Nationalpark Utría gilt als eine der Gegenden mit der weltweit größten Biodiversität.

 

Erschlossene, touristische Gebiete sind an der Pazifikküste des Chocó die Orte Nuqui und Bahia Solano. Sie warten mit einer weiteren Natur-attraktion auf, mit der Beobachtung der Buckelwale. Sie kann man von Juli bis November beobachten, wenn sie dort ihre Jungen ungestört zur Welt bringen und sie auf die Weiterreise vorbereiten.

Noch heute leben im Chocó sechs indigene Gruppen. Die Tule, Embera, Eperara Siapidara, Wounaan, Awa und Chachi. Die Bevölkerungsmehrheit stellen nun jedoch die Afroamerikaner, deren Vorfahren einst als billige Sklaven für die Bergwerke und Plantagen der Spanier einst nach Amerika gebracht worden waren.

 

Wie eingangs schon erwähnt, bietet der Chocó nicht nur Arten- und Naturreichtum, sondern auch Bodenschätze, wie Gold, Silber und Platin.