Nationalpark Chiribiquete in Kolumbien

Der Parque Nacional Natural Serranía                                                         <  >

Der Parque Nacional Natural Serranía de Chiribiquete ist aktuell der größte  Regenwald-Nationalpark der Erde. Die UNESCO hat nun den Park aufgrund seiner Einzigartigkeit und Unversehrtheit zum Welterbe erklärt.

Der Nationalpark wurde 1989 gegründet. Entlang des Äquators erstreckt er sich über die Departamentos Caquete und Guaviare am Amazonas. Bisher umfasste er eine Fläche von 2,8 Millionen Hektar und war damit der größte Nationalpark in Kolumbien.

 

Präsident Juan Manuel Santos verkündete jetzt die Erweiterung des Naturschutzgebiets Serrania del Chiribiquete um weitere 1,5 Millionen Hektar. Das Schutzgebiet im Süden des Landes umfasst nun mehr als 4,2 Millionen Hektar und ist damit etwas größer als die Niederlande.

 

Nationalpark Chiribiquete, parque natural chiribiquete
Nationalpark Chiribiquete

Chiribiquete ist ein unberührtes und kaum erforschtes Natur-Paradies sondergleichen. Er ist in seiner Schönheit und Naturbelassenheit unübertrefflich. Steile Tafelberge ragen schroff aus dem dichten, feuchten Dschungel heraus. Es ist eine mystische Landschaft voller unterschiedlicher Lebensräume. Tiefe Schluchten, reißende Flüsse, grünes Dickicht in den Tieflandregenwäldern und steinige Savannen in den höheren Regionen.

 

Der enorme biologische Wert des Nationalparks liegt ebenso klar auf der Hand. Er verbindet mit der Orinoco-Savanne, den Anden, dem Bergland von Guayana und dem Amazonas vier unterschiedliche Ökosysteme und stellt somit eines der letzten geschützten Rückzugsgebiete gefährdeter Arten dar, wie z. B. dem Jaguar, Rosa-Flussdelfine, Tapire, Riesensalamander sowie verschiedene Papageienarten. Und seine Artenvielfalt ist einfach gigantisch. Eine im Jahre 2017 durchgeführte Expedition durch den Nationalpark lieferte unglaubliche Ergebnisse für die Wissenschaft. 4.854 Tier- und 1.676 Pflanzenarten wurden erfasst, davon sind fünf Arten endemisch, 32 Arten sind (Stand heutiger Recherche) für die Wissenschaft neu und 57 Spezies wurden noch nie vorher in Kolumbien beobachtet. Diese außergewöhnlich hohe biologische Vielfalt macht diese Region so kostbar für unsere Erde.

 

Kostbar auch allein schon wegen den steinzeitlichen Höhlenmalereien. Auf den schroffen Felswänden mitten im dichten Regenwald Chiribiquetes befinden sich über 75.000 Wandmalereien, einige davon werden von den Archäologen auf über 20.000 Jahre geschätzt und damit sind sie vermutlich das erste Zeugnis menschlicher Existenz überhaupt im Amazonasgebiet. Sie zeigen Jagd-, Kriegs- und Tanzszenen. Aufgrund dessen stellt der Nationalpark ein archäologisches Kulturerbe von internationaler Bedeutung dar, denn es soll sich hierbei um die größte und eindrucksvollste Fundstelle urgeschichtlicher Felszeichnungen auf dem amerikanischen Kontinent, wenn nicht sogar weltweit handeln.

 

Chiribiquete ist auch die Heimat der Indigenen. Obgleich das Gebiet kaum noch besiedelt ist, leben im Nationalpark noch einzelne verschiedene indigene Gruppen. Einige von ihnen leben hier in freiwilliger Isolation. Man vermutet, dass dort auch indigene Gruppen existieren, die noch gar nicht kontaktiert sind. Durch die Erweiterung des Nationalparks werden die Siedlungen verschiedener indigener Völker geschützt und ihre Isolation und damit Authentizität erhalten.  

 

Felsmalereien Chiribiquete
Felsmalereien Chiribiquete

Tourismus im Nationalpark Chiribiquete

Nach wie vor ist ein Besuch des Parkes stark eingeschränkt. Hubschrauberrundflüge über den Nationalpark sind zu festgelegten Terminen möglich. Außerhalb des Nationalparkes, im Süden des Gebietes von Chiribiquete gibt es aber heute schon die Möglichkeiten, die unglaubliche und unberührte Natur zu bewundern. Lesen Sie selbst.

Expedition in das Reservat Monochoa - Araracuara

 

Hier ein paar Videoeindrücke vom Nationalpark